Über 50% der weltweit produzierten Medizinprodukte sind ganz oder zumindest teilweise aus Kunststoff hergestellt. Den Werkstoff so weit wie möglich zu reduzieren oder zumindest zu recyclen findet sich inzwischen in vielen Firmenphilosophien wieder. Die Umstellung fällt in der medizinischen Branche jedoch nicht leicht. Die Hygienestandards und der hohe Qualitätsanspruch erfordern die Nutzung von Einmalprodukten für die Behandlung der Patient:innen. Der dabei anfallende Müll entsteht nicht nur durch die Produkte selbst, sondern vor allem auch durch die Umverpackungen, die die Sterilität der Produkte sicherstellen müssen. Diese zu recyclen stellt aufgrund des nicht sauber zu trennenden Materials ein Problem dar. Um die Ressourcenfreundlichkeit der Produkte zu erhöhen, wird immer häufiger über Bio-Kunststoffe diskutiert. Zum Einsatz kommen beispielsweise Biopolymere wie Polyhydroxyalkanoate (PHA) und Polylactid (PLA). Beide haben auch den Vorteil, dass sie für Patient:innen besser verträglich sind als herkömmliche Stoffe. Wichtig ist jedoch, dass die Bio-Kunststoffe die gleichen Qualitätsstandards erfüllen wir ihre Vorgängerversionen. Hier, sowie in der Herstellung recyclingfreundlicher Produkte und Umverpackungen, besteht noch Forschungsbedarf.

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